ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126; Copyright (C) 1981-1983 ATARI, Inc. & ATARI Elektronik Vertriebsgesellschaft mbH bzw. GmbH#

Der Atari Macro Assembler ist eine Auskopplung aus dem ATARI CAMAC Assembler Ver 1.0A, welcher wiederum eine Auskoppelung aus dem 6502 Macro Assemblers der Firma Sorcim ist. Sorcim überließ Atari ihren 6502 Macro Assembler in Sublizenz. AMAC, wie der Macro Assembler für den Atari Privatanwender auch genannt wird, war der erste Assembler für den Atari, der in der Lage war, Macros zu verarbeiten. Er war sehr erfolgreich, weil lange Zeit nichts besseres auf dem Markt war.

AMAC war aber nicht der erste Assembler für den Atari. Diese Ehre gebührt allein Kathleen Ann O'Brien mit dem von ihr entwickelten Atari Assembler Editor, welcher neben dem Assembler auch über einen Editor und Debugger verfügte und als Steckmodul verfügbar war.

Nur der Macro Assembler selber als Programm wäre schwierig zu verkaufen gewesen, daher wurde das Programm noch durch einen Editor ergänzt. Hier kam der universelle Programm Text Editor von Mike Lorenzen zum Einsatz, mit dem man nicht nur Programme in Assembler schreiben konnte, sondern auch in anderen Programmiersprachen sowie einfache Texte verarbeiten konnte. Das Programm war jedoch nicht in AMAC integriert, sondern nur als separates Programm verfügbar und musste jeweils neu gestartet werden. Diese Vorgehensweise machte das Arbeiten mit dem AMAC etwas umständlich, insbesondere, wenn als drittes Programm dann noch ein Debugger hinzu kommt. War man aber auf Macro angewiesen, so kam man am AMAC nicht vorbei.

Obschon der AMAC von ATARI Elektronik Vertriebsgesellschaft GmbH in Deutschland verkauft wurde, waren sowohl er, als auch der Programm Text Editor in englischer Sprache! Lediglich das Konfigurationsprogramm für den Programm Text Editor war in deutscher Sprache als Basic-Programm verfügbar. Es sei daher an dieser Stelle in Frage gestellt, ob es sich hierbei somit wirklich um ein "deutsches" Programmpaket handelt. Dies insbesondere deshalb, weil der AMAC und der Programm Text Editor jeweils separat verkauft wurden. In der deutschen Version des AMAC war zwar der Programm Text Editor enthalten, jedoch völlig ohne jegliches Konfigurationsprogramm!

Interessant macht das Programm jedoch die Tatsache, dass der AMAC mit einem deutschen DOS ausgeliefert worden ist. Genauer gesagt mit dem "Disk Betriebssystem II Version D2.0S". Das ist heute schwer zu finden. Es hat jedoch keinerlei Vorteile gegenüber der englischen Originalfassung. Ferner liegt der Diskette eine Datei namens "SYSTEXT" bei, welche wiederum auf der englischen, originalen Diskette fehlte! In der Datei: "SYSTEXT" sind die "Operating System Equates" und "Hardware Registers" als Mnemonics mit ihren hexadezimalen Entsprechungen enthalten. Das macht das Arbeiten mit dem AMAC einfacher und spart Zeit. Ganz besonders soll jedoch das Handbuch in deutscher Sprache hervorgehoben werden, das immerhin einen Umfang von 50 Seiten hat. Damals wurden alle Seiten in rot-schwarz von Atari Deutschland verkauft, um das Fotokopieren nahezu unmöglich zu machen. Mit den heute zur Verfügung stehenden Werkzeugen, z. B. Photoshop, kann man jedoch die rot gefärbten Seiten digital nach weiß färben und somit das Handbuch normal lesbar machen. Eine Anleitung dazu ist mit der deutschen Photoshop-Version CS4 in Form eines Clips hier erstellt worden. Die Technik lässt sich auf modernere Versionen sinngemäß übertragen. Ferner war AtariWiki sich auch nicht zu schade, bei einem derartigen Umfang des Handbuchs, OCR zum Einsatz zu bringen.

Ferner gibt es vom AMAC noch verschiedene Versionen, daher stellt AtariWiki nunmehr eine AMAC ultimate Fassung als ATR-Image zur Verfügung, in der alle Versionen, der Editor, das deutsche Konfigurationsgrogramm und die Datei: "SYSTEXT" enthalten sind. Somit fehlt dann nur noch ein Debugger. Hier ergeht die Empfehlung klar für den BUG/65 bzw. für AMOEBA. AMOEBA wurde erst 2017 durch Zufall entdeckt und passt nicht nur optisch in diese Reihe, sondern auch zeitlich. AMOEBA wurde ebenfalls von einer Frau, Amy Chen, programmiert. Auch diese Tatsache kam erst 2017 an die Öffentlichkeit.

ATR-Images#

  • Atari_Macro_Assembler_DXG_8126-Original.atr(info) ; originale SD-Diskette mit deutschem DOS II D2.0S ; mit Kopierschutz
  • Atari_Macro_Assembler_DXG_8126-ohne_Schutz-ultimativ.atr(info) ; ultimative MD-Diskette mit deutschem DOS II 2.5 ; ohne Kopierschutz ; mit AMAC Version A, C, D ; mit Programm Text Editor sowie dem dazugehörigen Konfigurationsprogramm in deutsch (Basic) ; mit Datei: "SYSTEXT" ; mit AMOEBA ; mit BUG/65 Version 2.0 relozierbar ; mit BUG/65 Version 2.0 nicht relozierbar und Startadresse: $9C00 ; mit BUG/65 Patch für DOS 4 (Basic) ; mit Datei: AUTORUN.SYS bzw. COLOR.OBJ zum Anpassen der Farbe

Handbücher#

Manual online#

Kopierschutz#

Die originale Diskette enthält einen Kopierschutz. Im ersten Sektor des Programms AMAC befindet sich die folgende Zeichenkette:

E2 02 E3 02 00 26

ersetzt man diese durch die nachfolgende Zeichenkette:

E2 02 E3 02 26 26

so wird der Kopierschutz umgangen und AMAC kann verwendet werden.

Bilder#

Atari CAMAC Assembler Ver 1.0A - Ausdruck eines Assemblerprogramms von Harry B. Stewart in der Atari Zentrale in Sunnyvale

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Boxvorderseite

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Boxrückseite

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Diskette

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Startbildschirm mit aktiviertem Schutz

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Startbildschirm mit deaktiviertem Schutz

ATARI Macro Assembler (AMAC) DXG 8126 - Program-Text Editor Startbildschirm

AMOEBA Version 3.0 - Startbildschirm

BUG/65 Version 2.0 - Startbildschirm

Reference Cards#

Atari Program-Text Editor - Reference Card

Atari Macro Assembler - Reference Card

Danksagung#

AtariWiki bedankt sich ganz herzlich bei Dirk Tröger! :-) Hätte er diese Software nicht gerettet, wäre sie wohl für immer verloren gegangen. Mega-Danke Dirk!!! :-)))