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SCHIEBEN ist eine Dummyprozedur, ein Füllsel, dessen Notwendigkeit sich erst sehr spät ergibt. Für den Dialog mit dern Anwender wird deflniert:
''SCHIEBEN'' ist eine Dummyprozedur, ein Füllsel, dessen Notwendigkeit sich erst sehr spät ergibt. Für den Dialog mit dern Anwender wird deflniert:
At line 169 added 519 lines
Das Wort ''AUSWERTUNG'' soll entsprechend einem Selektor genau eine von 6 möglichen Prozeduren ausführen. Also wird man prüfen, ob diese oder diese oder ... der Mogiichkeiten in Frage kommt. Hinzu kommt noch die Prüfung, ob der übergebene Parameter zwischen (between) 1 und 6 lag.
Die Def!nit!on von ''BETWEEN'' ist volksFORTH-gemäß recht kurz:
{{{
( Wert Untergrenze Obergrenze -- false oder )
( -- true wenn Untergrenze <= Wert <= Obergrenze )
: between 1+ uwithin ;
: Auswertung.1 ( wurfergebnis -- )
dup 1 = IF nehmen ELSE
dup 2 = IF links schieben ELSE
dup 3 = IF links schieben ELSE
dup 4 IF rechts schieben ELSE
dup 5 IF rechts schieben ELSE
dup 6 = IF trinken THEN
THEN
THEN
THEN
THEN
THEN
1 6 between not IF invers ." Betrug!" normal THEN ;
}}}
Da eine solche Prüfung auf Gleichheit in der Programmierpraxis oft vorkommt, stellt das volks4TH dafür das Wort case? zur Verfügung. case? vergleicht die obersten beiden Stackwerte miteinander. Bei Ungleichheit bleibt der Testwert (Selektor) erhalten, so daß die Worte DUP und = dadurch ersetzt werden.
{{{
: Auswertung.3 ( Wurfergebnis -- )
1 case? IF nehmen exit THEN
2 case? IF links schieben exit THEN
3 case? IF links schieben exit THEN
4 case? IF rechts schieben exit THEN
5 case? IF rechts schieben exit THEN
6 case? IF trinken exit THEN
drop invers ." Betrug!" normal ;
}}}
Bei dieser Auswertung wird aus dem QueHtext zu wenig deutlich, daß bei ZWEI und DREI dieselbe Handlung ausgeführt wird, wie auch VIER und FÜNF die gleichen Aktionen zur Folge haben.
=OR prüft deshalb einen Testwert n2 auf Gleichheit mit einer unter einem Flag f1 liegenden Zahl n2. Das Ergebnis dieses Tests wird mit dem bereits vorliegenden Flag OR-verknüpft. Dieses neue Flag f2 und der Testwert nl werden Übergeben:
=OR Definition in Forth
{{{
: =or ( n1 f1 n2 -- n1 f2 )
2 pick
= or ;
}}}
=OR Definition in 8086 Assembler
{{{
code 0or ( n1 f1 n2 -- n1 f2 )
A D xchg D pop
S W mov
W ) A cmp
0= ?[ -1 # D mov ]?
next
end-code
}}}
Dieses Wort bringt im Quelltext eine deutliche Verbesserung:
{{{
: Auswertung.4 ( Wurfergebnis -- )
dup
1 6 between IF
dup 1 = IF nehmen THEN
dup 2 = 3 =or IF links schieben THEN
dup 4 = 5 =or IF rechts schieben THEN
dup 6 = IF trinken THEN
ELSE
invers ." Betrug!" normal
THEN
drop ;
}}}
Damit wurde ohne eine CASE-Anweisung eine sehr übersichtliche Steuerung des Programm-Flusses geschaffen. Die Plausibilitatsprüfung, ob die eingegeben Zahl zwischen 1 und 6 lag, ist hier an den Anfang gerückt und wird in einem einzigen ELSE-Zweig abgearbeitet.
!!Behandlung einer CASE — Situation
!Strukturelles CASE
Viele Programmiersprachen stellen eine CASE-Anweisung zur Verfügung, die wie in PASCAL mit Hilfe eines Fall-Indices eine Liste von Fall-Konstanten auswertet und eine entsprechende Anweisung ausführt.
Obwohl ein solches CASE-Konstrukt — wie oben gezeigt — nicht notwendig ist, macht es Programme besser lesbar und liegt bei Problemstellungen wie der Auswertung eines gegebenen Index eigentlich näher. Dies ist in ["Wil Baden - Ultimate CASE-Statement - VD 2/87, S.40 ff."|Ultimate CASE Statement] ausführlich diskutiert worden, , wobei aber der ältere Esker-CASE (Dr. Charles Eaker -- Just in CASE (FORTH DIM II/3)) von Dr. Charles Eaker sicherlich der bekanntere ist, der auch in der Literatur und in Quelltexten häufig Erwähnung und Verwendung findet.
Herr H. Sehnitter hat diesen Eaker-CASE für das volks4TH implementiert und dabei Veränderungen in der Struktur und Verbesserungen in der Anwendung vorgenommen.
{{{
\ caselist initlist >marklist >resolvlist
| variable caselist
| : initlist ( list — addr )
dup @ swap off ;
| : >marklist ( list — )
here over @ , swap ! ;
| : >resolvelist ( addr list— )
BEGIN dup @
WHILE dup dup @ dup @ rot ! >resolve
REPEAT ! ;
\ case elsecase endcase
: CASE caselist initlist 4 ; immediate restrict
: ELSECASE 4 ?pairs compile drop 6 ; immediate restrict
: ENDCASE dup 4 =
IF drop compile drop
ELSE 6 ?pairs
THEN caselist >resolvelist
; immediate restrict
\ of endof
: OF 4 ?pairs compile over
compile =
compile ?branch >mark
compile drop 5 ; immediate restrict
: ENDOF 5 ?pairs compile branch caselist >marklist >resolve 4 ; immediate restrict
}}}
Diese Implementierung des Eaker-CASE stellt eine Verbesserung gegenüber dem Original dar, indem Herr Schnitter die Kontrollstruktur um ELSECASE erweitert hat. Seibstverständlich ist die neue Version vollkommen aufwärtskompatibel mit der Originalversion.
__Verbesserung__:
In der Originalversion der CASE-Struktur ist es nicht möglich, zwischen dem letzten ENDOF und ENDCASE einen Wert oder ein Flag auf den Stapel zu legen, da ENDCASE grundsätzlich den "Top of Stack" entfernte.
In der verbesserten Version bereinigt ELSECASE den Stapel. ELSECASE muß jedoch nicht aufgerufen werden; in diesem Fall kompiliert ENDCASE wie bisher ein DROP. Es ist jetzt möglich, zwischen den Worten ELSECASE und ENDCASE — wie auch zwischen OF und ENDOF — einen Wert auf den Stapel zu legen und diesen außerhalb der CASE-Kontrollstruktur zu verwenden.
__Änderung__:
Die Vorwärtsreferenzen werden nicht über den Stack aufgelöst, sondern über eine verkettete Liste. Die Variable __caselist__ enthält die Startadresse für noch nicht bekannte Sprungadressen. Die Schachtelungstiefe mehrerer CASE-Konstruktionen ist beliebig und wird durch __initlist__ gelöst. __>marklist__ füllt zur Kompilierzeit die Liste der Vorwärtsreferenzen und __>resolvelist__ löst sie wieder auf.
__Anwendungshinweis__:
Wenn diese Definitionen außerhalb der Zusammenstellung des Arbeitssystems zugeladen werden, sollten nach dem Compilieren die Namen der mit | als headerless markierten Worte mit __clear__ entfernt werden.
Das Beispiel einer Tastatuabfrage auf CTRL-Tasten zeigt (MS-DOS), wie dieses CASE-Konstrukt einzusetzen ist. Wichtig ist hierbei, daß das __OF__ selbst die Gleichheit der beiden vorliegenden Werte prüft und in diesem Fall die Anweisungen zwischen __OF__ und __ENDOF__ ausführt.
{{{
: Control bl word 1+ c@ $BF and state @ IF [compile] Literal THEN : immediate
: Tastaurabfrage
." exit mot ctrl x" cr
BEGIN key
CASE control A OF ." action ^a " cr false ENDOF
control B OF ." action ^b " cr false ENDOF
control C OF ." action ^c " cr false ENDOF
control D OF ." action ^d " cr false ENDOF
control X OF ." exit 2" true ENDOF
ELSECASE
." befehl unbekannt " CR false
ENDCASE
UNTIL ;
}}}
Mit dieser CASE-Anweisung läßt sich die Zuordnung der sechs Möglichkeiten zu den sechs Anweisungen ähnlich wie in PASCAL schreiben, lediglich Bereiche wie 0..255 als Fall-Konstanten sind nicht erlaubt.
{{{
: Auswertung.5 ( Wurfergebnis -- )
CASE
1 OF nehmen ENDOF
2 OF links schieben ENDOF
3 OF links schieben ENDOF
4 OF rechts schieben ENDOF
5 OF rechts schieben ENDOF
6 OF trinken ENDOF
ELSECASE
invers ." Betrug!" normal
ENDCASE ;
}}}
Das vollständige Programm kann so geschrieben werden, wobei die typische drei­teilung "Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe" deutlich wird:
{{{
: craps ( -- )
cr Anfrage cr
input#
Auswertung
cr Glückwunsch
;
}}}
Wil Baden hat in "[Ultimate CASE Statement]" ausgeführt, das eine CASE-Anweisung nur syntaktischer Zucker für ein Programm ist und letztendlich nichts weiter ist, als das Kompilieren einer verschachtelten IF...THEN-Anweisung. Eine solche Implemetierung fur das volksFORTH83 wurde von Herrn Klaus Schleisiek geschrieben:
{{{
\ CASE OF ENDOF ENDCASE
: CASE ( n1 -- n1 n1 ) dup ;
: OF [compile] IF compile drop ; immediate restrict
: ENDOF [compile] ELSE 4+ ; immediate restrict
: ENDCASE compile drop BEGIN 3 case? WHILE >resolve REPEAT ; immediate restrict
}}}
Wil Badens Implementierung hält sich sehr eng an die logischen Grundlagen, wobei der Unterschied zum EAKER-CASE hauptsächlich darin besteht, daß hier jedes TRUE-Flag den Anweisungsteil zwischen OF und ENDOF ausführt; das OF nimmt keine Prüfung auf Gleichheit vor, sondern beliebige Ausdrücke können zu einem Flag führen, das dann von OF ausgewertet wird. So ist das Auswerten des Fall­ Index variabler als beim EAKER-CASE:
{{{
: Auswertung.6 ( Würfenwurf -- )
dup
1 6 between not
IF invers ." Betrug!" normal drop exit THEN
CASE 1 = OF nehmen ENDOF
CASE 6 = OF trinken ENDOF
CASE 4 < OF links schieben ENDOF
CASE 3 > OF rechts schieben ENDOF
ENDCASE ;
}}}
Hier bei dieser Konstruktion steht die Plausibilltätsprüfung ganz vorn, um den ELSECASE-Fall durch ein EXIT aus dem Wort zu erreichen. Wird keines der Worte aus der Auswahl-Liste ausgeführt, läßt sich mit BREAK eine andere Lösung erreichen:
{{{
: BREAK compile exit
[compile] THEN ; immediate restrict
}}}
Dadurch, daß BREAK ein EXIT aus dem Wort darstellt, wird ein (implizites) ELSECASE erreichen, indem man die Anweisungen der Auswahl-Liste mit OF und BREAK klammert und die Anweisungen für den ELSE-Fall nach ENDCASE aufführt:
{{{
: Auswertung.7 ( Würfelzahl -- )
CASE 1 = OF nehmen BREAK
CASE 2 = 3 =or OF links schieben BREAK
CASE 4 = 5 =or OF rechts schieben BREAK
CASE 6 = OF trinken BREAK
ENDCASE invers ." Betrug!" normal ;
}}}
! Positionelles CASE
Eine ganz anderen Lösungsansatz bietet ein positioneller CASE Konstrukt, bei dem die Fallunterscheidung durch den Fall-Index tabellarisch vorgenommen wird.
Bei den bisherigen Lösungen wurden immer eine Reihe von Vergleichen zwischen einem Fall-Index und einer Liste von Fall-Konstanten vorgenommen; nun wird der Fall-Index selbst benutzt, die gewünschte Prozedur auszuwählen. Die Verwendung des Fall-Index als Selektor bringt auch Vorteile in der Laufzeit, da die Vergleiche entfallen.
Wenn FORTH-Worte in Tabellen abgelegt werden sollen, stellt sich das Problem, daß ein FORTH-Wort bei seinem Aufruf normalerweise die einkompilierten Worte ausführt. Bei einer Tabelle ist das nicht erwünscht; dort ist sinnvollerweise gefordert, daß die Startadresse der Tabelle übergeben wird, um den Fall-Index als Offset in diese Tabelle zu nutzen.
Dies läßt sich in volksFORTH entweder auf die traditionelle Weise mit ~] und ~[ oder dem volksFORTH-spezifischen __Create:__ lösen:
{{{
Create Glas
] nehmen links schieben
rechts schieben trinken [
Create: Glas
nehmen
links schieben
rechts schieben
trinken ;
}}}
Diese Tabelle Glas macht auch deutlich, welche Punktion das Dummy-Wort __schieben__ außer einer besseren Lesbarkeit noch hat: Es löst die Schwierigkeit, daß 6 möglichen Wurfergebnissen nur 4 mögliche Aktionen gegenüberstehen.
Die Art und Weise des Zugriffs in BEWEGEN entspricht dem Zugriff auf eine Zahl in einem eindimensionalen Feld, einem Vektor:
{{{
: bewegen ( addr n -- cfa )
2* + perform ;
: richtig ( n -- 0 <= n <= 3 )
swap
1 max 6 min
3 case? IF 2 1- exit THEN
5 case? IF 4 1- exit THEN
1- ;
}}}
Dieses Wort RICHTIG läßt zwar Werte kleiner als 1 und größer als 6 zu, justiert sie aber auf den Bereich zwischen 1 und 6. Auch hier müßte eine Möglichkeit geschaffen werden, ein Wurfergebnis außerhalb der 6 Möglichkeiten als Betrugsversuch zurückzuweisen!
Die Verbindung von Tabelle und Zugriffsprozedur wird von dem Wort :Does> vorgenommen:
{{{
\ :Does> für Create <name> :Does> <action> ; ks 25 aug 88
| : (does> here >r [compile] Does> ;
: :DOES> last @ 0= Abort" without reference"
(does> corrent @ context ! hide 0 ] ;
}}}
Dieses Wort __:DOES>__ weist dem letzten über __Create__ definierten Wort einen Laufzeit-Teil zu. Dieses Wort wurde von Klaus Schleisiek programmiert auch hier gilt der Hinweis, nach dem Kompilieren das mit | als headerless deklarierte Wort durch __clear__ zu löschen.
{{{
Create: Auswertung.8
nehmen
links schieben
rechts schieben
trinken ;
:DOES> richtig bewegen ;
}}}
Ohne :DOES> sind die Tabelle und die Zugriffsprozeduren voneinander unabhängige Worte:
{{{
: CRAPS1
cr Anfrage cr
input#
Glas richtig bewegen
cr Glückwunsch ;
}}}
Entschließt man sich dagegen, sowohl Tabelle als auch Zugriffsprozedur in einem Wort zu definieren, so ergibt sich das gewohnte Erscheinungsbild:
{{{
: CRAPS
cr Anfrage cr
input#
Auswertung
cr Glückwunsch ;
}}}
Bei häufigerem Einsatz solcher Tabellen bietet sich der Einsatz von "positional CASE defining words" an. Auch hier wiederum zuerst die volks4TH-gemäße Lösung, danach die traditionelle Variante:
{{{
: Case: ( -- )
Create: Does> ( pfa -- ) swap 2* + perform ;
\ Alternative Definition für CASE:
: Case:
: Does> ( pfa -- ) swap 2* + perform ;
}}}
Eine sehr elegante Möglichkeit, die Fehlerbehandlung im Falle eines unglaubwürdigen Fall-Indexes zu handhaben, bietet das Wort __Associative:__. Dieses Wort __Associative:__ durchsucht eine Tabelle nach einer Übereinstimmung zwischen einem Zahlenwert auf dem Stack und den Zahlenwerten in der Tabelle und liefert den Index der gefundenen Zahl (match) zurück. Im Falle eines Mißer­folgs (mismatch) wird der größtmögliche Index +1 ( out of range = maxIndex + 1 ) übergeben:
{{{
: Associative: ( n -- )
Constant Does> ( n -- index )
dup @ -rot
dup @ 0
DO 2+ 2dup @ =
IF 2drop drop I 0 0 LEAVE THEN
LOOP 2drop ;
6 Associative: Auswerten
1,
2 , 3 ,
4 , 5 ,
6 ,
Case: Handlen \ besteht aus
nehmen
links links
rechts rechts
trinken
schimpfen ;
}}}
Statt der Primitivabsicherung über MIN und MAX wird eine "out of range" Fehlerbehandlung namens __schimpfen__ an der Tabellenposition maxIndex +1 durchgeführt.
!Einsatzmöglichkeiten
Dieser letzte Teil der Ausführungen über die Möglichkeiten, eine CASE-Situation zu handhaben, greift Anregungen aus der Literatur (E. Floegel, FORTH Handbuch (S. 109) und W. Waigaard, Menus in FORTH, Elektroniker, 9/88 (S.109 ff.)) auf.
Dazu werden zwei Worte definiert:
* CLS - löscht den gesamten Bildschirm und
* CELLS - macht die Berechnung des Tabellenzugriffs deutlicher
{{{
: cls full page ;
: cells 2* ;
}}}
Das Inhaltliche und die tabellarische Struktur bleiben unverändert, lediglich die Behandlung einer "out of range" Situation wird diesmal mit __min__ und __max__ und zweimaligem Eintragen der Fehler-Routine __schimpfen__ verwirklicht.
{{{
Create: Handlung
schimpfen nehmen links links
rechts recht trinken schimpfen ;
\ Die Ausführung einer Liste nach Floegel 7/86
: auswählen ( addr n -- *cfa ) 2 arguments
swap 0 max \ out of range MIN
7 min \ out of range MAX
cells + ;
: auswerten ( n -- ) 1 arguments
Handlung auswählen perform ;
: .all ( -- )
8 0 DO cr I dup . auswerten 2 spaces LOOP ;
}}}
__AUSWÄHLEN__ übergibt bei gegebenem Vektor und gegebenem Index einen Zeiger auf die "code field address" (cfa) des entsprechenden Wortes. __AUSWERTEN__ führt das so ausgewählte Wort aus und __.ALL__ diente nur zur Kontrolle. Solch ein Wort, das angelegte Datenstrukturen auf dem Bildschirm darstellt, sollte in der Entwicklungsphase eines Programmes immer dabei sein.
Eine weitere M5glichkeit, Werte in einen Vektor einzutragen, hat Herr Floegel in seinem Buch "FORTH Handbuch" dargestellt:
{{{
Create Tabelle 8 cells allot
:DOES> ( i -- addr ) swap cells + ;
' schimpfen 0 Tabelle !
' nehmen 1 Tabelle !
' links dup 2 Tabelle !
3 Tabelle !
' rechts dup 4 Tabelle !
5 Tabelle !
' trinken 6 Tabelle !
' schimpfen 7 Tabelle !
: auswerten ( i -- ) 0 max 7 min Tabelle perform ;
: .action ( i -- )
Tabelle @ >name bright .name normal ;
: .Tabelle ( -- ) cr 8 0 DO cr I .action LOOP ;
}}}
Hier besteht mit __.ACTION__ und __.TABELLE__ die Möglichkeit, sich den Vektor darstellen zu lassen. In ähnlicher Weise werden auch im Kommandozeilen-Editor CED die neuen Aktionen in die Eingabe-Vektoren eingetragen.
Eine geringfügige Modifikation aus "W. Waigaard, Menus in FORTH" soll die VerknQpfung eines Vektors von Worten und einer Menü-Option zeigen:
{{{
Create function
] noop noop noop noop
noop noop noop noop [
:DOES> ( i -- addr )
swap 0 max 7 min cells + ;
}}}
__function__ ist ein execution vector, der mit __NOOP__ vorbesetzt ist. Zur Laufzeit liefert er die Adresse des indizierten Elementes zurück.
{{{
: .action ( i addr -- )
@ >name bright .name normal ;
}}}
__.WORD__ gibt den Namen eines Wortes aus, dessen CFA in eine Adresse eingetragen wurde.
{{{
: option ( i -- )
R>
dup 2+ >R \ i *w.addr
@ \ i w.addr
stash swap function ! \ i w.addr i addr
function .action ; \ i addr
}}}
__option__ holt die Adresse des auf __option__ folgenden Wortes. Das Wort soll nicht ausgeführt werden, sondern das nachfolgende. Nur der Pointer auf das Wort soll ausgewertet werden. Nach dem übergebenen Index wird der Pointer in __function__ eingetragen. Der Name des so eingetragenen Wortes wird angezeigt!
{{{
\ Menü jrp 06feb89
: Menue
0 option schimpfen
1 option nehmen
2 option links
3 option links
4 option rechts
5 option rechts
6 option trinken
7 option schimpfen ;
}}}
Wenn das Wort __MENUE__ aufgerufen wird, werden nicht nur die Optionen in die Tabelle eingetragen, sondern auch namentlich auf dem Bildschirm dargestellt. Diese Technik bietet sich für eine Menüzeile an fester Bildschirmposition an, ähnlich der Statuszeile des volksFORTH. Zum Ändern solcher Menüpunkte bieten sich die Funktionstasten an:
''MS-DOS''
{{{
: fkey ( -- )
key &58 + abs function perform ;
}}}
FKEY liefert beim Druck einer Funktionstaste einen Wert von -59 bis -68 zu­rück. Dieser wird für 10 Funktionstasten in den Bereich von -1 bis -10 skaliert und der Absolutwert gebildet.
!!!Rekursion
Bevor die Technik der Rekursion für das volksFORTH dargestellt wird, soll ein anderes Wort __.LASTNAME__ zeigen, daß das Wort __LAST__ mit dem in der Literatur oft anzutreffenden __LATEST__ identisch ist: Beide Worte liefern die "name field address" (nfa) des zuletzt definierten Wortes im CURRENT-Vokabular. Das Wort __LAST'__ dagegen liefert die "code field address" (cfa) des zuletzt definierten Wortes.
{{{
: .lastname last @ .name ;
}}}
Die Rekursion ist eine Technik, bei der ein Wort sich immer wieder selbst aufruft. Eines der bekannten Beispiele dafür ist die Berechnung der Fakultät einer positiven ganzen Zahl. Hierbei ergibt sich n! aus dem Produkt aller ihrer Vorgänger.
Im volksFORTH ist der Selbstaufruf eines Wortes durch __RECURSIVE__ gekennzeichnet, so daß sich ein Programm zur Fakultätsberechnung wie folgt präsentiert:
{{{
: fakultät ( +n -- n! )
recursive
dup 0< IF drop ." keine negativen Zahlen! " exit
THEN
?dup 0= IF 1 \ spezialfall 0
ELSE dup 1- fakultät *
THEN ;
cr 4 fakultät .
cr 5 fakultät .
cr 6 fakultät .
}}}
Allerdings findet sich — vor allem in der fig-FORTH-Literatur — ein Wort __MYSELF__, das mit dem in FORTH83-Umgebungen anzutreffenden __RECURSE__ identisch ist. Da auch diese Konstruktion, bei der MYSELF/RECURSE als Platshalter für den Wortnamen dienen, gerne eingesetzt wird, werden die möglichen Definitionen und eine weitere Form von FAKULTÄT gezeigt:
{{{
: myself last @ name> , ; immediate
: myself last' , ; immediate
: recurse [compile] myself ; immediate
' myself Alias recurse immediate
: fakultät ( +n -- n! )
dup 0< IF ." keine negativen Zahlen erlaubt!"
ELSE ?dup 0= IF 1
ELSE dup 1- myself *
THEN
THEN ;
}}}
Bei der Verwendung von __RECURSE__ wird lediglich __MYSELF__ dadurch ersetzt:
{{{
...
ELSE ?dup 0= IF 1
ELSE dup 1- recurse *
THEN
THEN ;
...
}}}